Haus der Jugend in Saarwellingen blickt auf 30 Jahre Gemeinschaft

Artikel von Anna Neusüß | Quelle: Saarbrücker Zeitung vom 17.10.2025 (https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarlouis/saarwellingen/haus-der-jugend-in-saarwellingen-blickt-auf-30-jahre-gemeinschaft_aid-136969345)
Dramatische Pianoklänge trafen auf funky 90er-Jahre-Hits, während auf der Leinwand bunte Bilder flimmerten. 30 Jahre – in zwölf Minuten – zeigte die Präsentation, mit der die Feierlichkeit zum Jubiläum des Hauses der Jugend in Saarwellingen vor Kurzem eröffnet wurde. Das liebevoll kuratierte und bewegende Video bestand aus Aufnahmen von Bauarbeitern, die Stein auf Stein setzen, Gruppenfotos mit Gründungsmitgliedern, kleine Künstler, die die Wände mit Graffiti gestalten, junge Erwachsene beim Tischkickerspiel – aber vor allem vielen lachenden Gesichtern.
Außerdem gründete Brünnet hier seine erste Punkrockband, wie er mit einem Schmunzeln erzählt – geprobt wurde damals im heutigen Internetcafé. Das Angebot ist also breit, die Räume vielseitig nutzbar. Zum Spektrum gehören ebenso Spielkreise, das Jugendzentrum (JUZ), die Mädchengruppe, Umweltaktionen und vieles mehr.
Haus der Jugend wurde 1995 in Saarwellingen
Das Haus der Jugend stellte bei der Gründung 1995 einen wichtigen Meilenstein in der sozialen Infrastruktur der Gemeinde Saarwellingen dar. Die Idee und Umsetzung gehen auf den damaligen Sozialamtsleiter Roland Steffen zurück, der bereits in den 1980er Jahren mit großem Engagement die Kinder- und Jugendarbeit in der Gemeinde etablierte.
Sein Ziel damals – und auch heute noch – war es, Kinder, Jugendliche und Familien in ihren verschiedenen Lebenslagen gezielt anzusprechen und mit ihnen Angebote zu entwickeln. „Das Haus mit Leben zu füllen, war unsere größte Herausforderung“, erinnerte sich Steffen. „Aber heute sieht man: Es ist gelungen.“
Haus der Jugend entwickelt sich zum lebendigen Mittelpunkt
Was am Anfang ein mutiges Projekt war, ist nun ein lebendiger Mittelpunkt der Gemeinde. Bürgermeister Horst Brünnet hob in seiner Rede hervor: „Wir ehren heute nicht nur ein Haus, sondern die engagierte Kinder- und Jugendarbeit sowie das Team dahinter, die unzertrennlich mit dem Gebäude sind. Sie vertreten eine besondere Haltung – Gemeinschaft, Begegnung, Offenheit.“ Für ihn persönlich schloss sich ein Kreis, denn an diesem Abend stand er genau dort, wo 1997 seine politische Karriere als Mitglied im Jugendrat begann: „Und heute bin ich Bürgermeister, das wäre ohne diese Erfahrung kaum denkbar.“
Außerdem gründete Brünnet hier seine erste Punkrockband, wie er mit einem Schmunzeln erzählt – geprobt wurde damals im heutigen Internetcafé. Das Angebot ist also breit, die Räume vielseitig nutzbar. Zum Spektrum gehören ebenso Spielkreise, das Jugendzentrum (JUZ), die Mädchengruppe, Umweltaktionen und vieles mehr.
Musikalische Förderung für Jugendliche
Aber auch musikalische Interessen deckt das Haus ab. So begleiteten Jolie Haßel und Lea Di Carlo die Jubiläumsfeier mit ihren Liedern. „Hier haben wir unsere ersten Auftritte bekommen, konnten beim Kultursommer und anderen lokalen Events dabei sein. Sie haben uns immer eine Bühne geboten“, erzählte die 16-jährige Jolie. Ihre Freundin ergänzte: „Wir machen Pop, manchmal auch Rap – wir probieren uns aus, und das geht hier richtig gut.“ Jolies Bruder Joël Haßel fügte an: „Gerade durch die Auftritte habe ich Selbstvertrauen gewonnen“ –gerade die persönliche Entwicklung und Entfaltung der Kinder und Jugendlichen werde großgeschrieben.
Menschen machen den Ort so lebendig
Dass dieser Ort so lebendig und vielfältig ist, liegt nicht zuletzt an den Menschen, die ihn gestalten. Christoph Klein, Leiter des Amts für Jugend, Senioren und Soziales der Gemeinde, beschreibt seinen Alltag als „abwechslungsreich, herausfordernd und bereichernd zugleich“. Die Vielfalt der Menschen, Charaktere, Themen – von Jugend bis Senioren, von Geflüchteten bis zu Familien – macht für ihn die Besonderheit des Hauses aus. „Es ist ein Ort, an dem man Menschen auf Augenhöhe begegnet. Eine Gemeinschaft schafft Gemeinschaft – und das Team hier zeigt das jeden Tag aufs Neue.“